Allgemeine Informationen zur Wasser/Wasser-Wärmepumpe

Die so genannte Wasser/Wasser-Wärmepumpe zählt zu der im Privathaushalt am seltensten eingesetzten Wärmepumpenform. Dies liegt an eng gesteckten Rahmenbedingungen, die für einen effizienten Betrieb notwendig sind, in Verbindung mit umfangreichen Baumaßnahmen. Nichtsdestotrotz kann die Wasser/Wasser-Wärmepumpe eine Überlegung wert sein, denn basierend auf ihrer Funktionsweise ist mit ihr ein hohes Energieeinsparpotenzial gegeben.

Funktionsprinzip der Wasser/Wasser-Wärmepumpe

Wie alle anderen Wärmepumpen macht auch die Wasser/Wasser-Wärmepumpe sich natürlich vorkommende Wärmequellen zu Nutze. Energielieferant ist für diese Wärmepumpenart das Grundwasser. Dieses weist eine deutlich höhere Temperatur gegenüber der Umgebungsluft auf. Mindestens sieben bis zwölf Grad Celsius können im Grundwasser permanent gemessen werden. Diese Wärme dem Grundwasser zu entziehen und in das Heizkreislaufsystem einzuspeisen ist Auftrag der Wasser/Wasser-Wärmepumpe.

Die Wärmegewinnung bei der Wasser/Wasser-Wärmepumpe

Grafiken: Bundesverband WärmePumpe

 

Das recht warme Grundwasser ist ein perfektes Energiereservoire für den Wärmepumpenbetrieb und damit für die Wohnraumbeheizung. Dabei arbeitet die Wärmepumpe an sich nach den gleichen Prinzipien wie Wärmepumpen, die andere Energiequellen erschließen. In der Form der Energiegewinnung liegt jedoch der entscheidende Unterschied.

 

Um Grundwasserwärme in den Heizkreislauf einzuspeisen, muss zunächst eine Verbindung zu diesem hergestellt werden. Hierfür ist die Installation eines Saugbrunnens angezeigt. Schließlich wird bei der Wasser/Wasser-Wärmepumpe die Wärmegewinnung nicht durch solebetriebenen Wärmeentzug absolviert, sondern durch direkte Aufnahme der Wärme aus dem Grundwasser über einen Wärmetauscher. Das Grundwasser muss also mit einer Pumpvorrichtung an die Erdoberfläche befördert und an die Wärmepumpe weitergeleitet werden. Der Wärmetauscher nimmt nun die Grundwasserwärme auf, während die abgekühlte Flüssigkeit wieder dem Erdreich übergeben wird. Hierfür ist ein zweiter Brunnen, der als Schluckbrunnen oder auch Sickerbrunnen bezeichnet wird, vonnöten. Lokal ist dieser entsprechend der Grundwasserflussrichtung hinter dem Saugbrunnen anzubringen, um keine Temperaturverschiebung im Saugbrunnen zu erwirken.

 

Wichtig bei der Wasser/Wasser-Wärmepumpe ist die kontinuierliche Grundwasserzirkulation. Die Pumpe darf nicht nur während der Heizperiode in Betrieb sein, sondern muss permanent eine Minimalmenge befördern.

Die wichtigsten Aspekte der Wasser/Wasser-Wärmepumpe im Überblick

Selbstverständlich ist die Effizienz der Wasser/Wasser-Wärmepumpe gegeben, allerdings nur unter der Erfüllung gewi zusser Voraussetzungen. So muss die Wasserqualität absolut für den Wärmepumpeneinsatz geeignet sein. Kleinste Abweichungen von den vorgegebenen Richtwerten können das Wasser unbrauchbar machen und letztlich die gesamte Wärmepumpenanlage zerstören. Deshalb ist eine vorherige Wasserprobenuntersuchung obligatorisch. Auch das Wasserwirtschaftsamt hat der Installation einer Wasser/Wasser-Wärmepumpe zuzustimmen.

 

Im Kosten-Nutzen-Vergleich zeigt sich, dass aufgrund der Investitionen für die Brunnenerrichtung nur solche Wasser/Wasser-Wärmepumpen lohnenswert sind, die das Grundwasser in maximal 20 Meter Tiefe erschließen. Tiefere Grundwasservorkommnisse sind für den Wärmepumpenbetrieb nicht mehr rentabel.

Zusammengefasst lässt sich also festhalten, dass eine Wasser/Wasser-Wärmepumpe für all diejenigen eine lohnenswerte Alternative ist, die im Bereich optimaler Grundwasserbedingungen leben, während das Grundwasser oberflächennah erschlossen werden kann.